Kreditkarten sind im Urlaub ein unverzichtbares Zahlungsmittel: Sie ermöglichen weltweites bargeldloses Zahlen und die Versorgung mit Bargeld sicher und zugleich bequem. Viele Kreditkarten aber entpuppen sich gerade während der schönsten Zeit des Jahres als regelrechte Kostenfallen. Bankkunden sollten deshalb rechtzeitig einen Blick ins Kleingedruckte der Kartenbedingungen werfen.
Wer Urlaub außerhalb Deutschlands macht, kommt ohne Visa und Mastercard nicht weit. Sei es beim Bezahlen der Restaurantrechnung oder im Hotel oder schlicht bei der Versorgung mit Bargeld für Shopping-Trips und Kneipentouren. Der Blick auf die folgende Kartenrechnung kann den Erholungseffekt von zwei Wochen Urlaub schnelle zunichte machen: Die Bank verlangt Gebühren für den Auslandseinsatz und Spesen für Barverfügungen am Automaten.
Diese beiden Gebührenposten sind die größten Kostenfallen für Urlauber. Das so genannte Auslandseinsatzentgelt fällt immer dann an, wenn mit der Kreditkarte außerhalb des Euroraums bezahlt wird. Je nach Bank bzw. Kartengesellschaft beläuft es sich auf 1-2 Prozent des Transaktionswertes. Einige Banken stellen darüber hinaus ein Grundentgelt in Rechnung. Gerade US-Urlauber, die wegen des günstigen Wechselkurses ausgiebige Shopping-Touren auf der anderen Seite des Atlantiks genossen haben, sahen sich zuletzt mit horrenden Spesenforderungen ihrer Bank konfrontiert.
Ganz besonders teuer sind Barverfügungen am Geldautomaten oder im Schalterraum. Viele Banken verlangen hier zwischen 3 und 5 Prozent des abgehobenen Betrages als Entschädigung – mindestens aber 5 Euro je Abhebung. Wer im Urlaub aus Sicherheitsgründen häufiger kleinere Beträge abhebt, muss deshalb besonders viel zahlen.
Die gute Nachricht: Nicht alle Kreditkarten sind so teuer. Der intensive Wettbewerb auf dem deutschen Bankenmarkt hat günstige Produkte mit sich gebracht. Besonders bei Direktbanken finden sind Visa und Mastercard oft zu deutlich günstigeren Konditionen: Auslandseinsatzentgelt und Barverfügungsgebühr entfallen vollständig. Clevere Verbraucher sehen sich deshalb rechtzeitig nach einer geeigneten Karte um – je nach Bank kann es vom Antrag bis zur Ausstellung bis zu drei Wochen dauern.
Wichtig ist, dass die Kreditkarte nicht nur im Urlaub, sondern auch im Rest des Jahres günstig ist: Teure Jahresgebühren und andere Entgelte disqualifizieren ein Angebot. Darüber hinaus sollte es sich bei der Karte um eine Charge-Card handeln, die über ein eigenes Konto abgerechnet wird. Sonst muss umständlich für ausreichende Deckung auf einem angeschlossenen Girokonto gesorgt werden. Auch Revolving-Cards kommen als Urlaubslösung in Betracht, wenn keine Gebühren anfallen: Die horrenden Zinsen der Teilzahlung sind irrelevant, wenn die Rechnung sofort bezahlt wird.
