Viele Studenten sind in finanziellen Angelegenheiten unerfahren. Unerfahrenheit in Kombination mit finanziellen Engpässen führt nicht selten zu Schwierigkeiten. Insbesondere ein zu sorgloser Umgang mit Kontoüberziehungen und Revolving-Krediten kann schnell in die Schuldenfalle führen.
Studenten erhalten von Banken heute mehr finanziellen Spielraum denn je zuvor. Auch ohne festes Einkommen räumen Banken auf dem Girokonto durchaus 1.000 bis 2.000 Euro Kreditrahmen ein. Darüber hinaus können Studenten sich zusätzlichen Spielraum durch Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion verschaffen. Realistisch sind hier weitere Verfügungsrahmen über etwa 3.000 Euro.
Werden die eingeräumten Kreditlinien genutzt, folgt auf einen kurzen Konsumrausch schnell das böse Erwachen: Sollzinsen weit im zweistelligen Prozentbereich und eine immense Belastung für das knappe studentische Budget führen zu finanziellen Engpässen.
Die Rechnung ist einfach: Bei 5.000 Euro Schulden und einem Sollzins in Höhe von 15 Prozent p.a. – in dieser Größenordnung bewegen sich die meisten Kreditangebote für Studenten – fallen 750 Euro Zinsen pro Jahr an. Während der Dispo der Hausbank nicht getilgt werden muss und sich die Belastungen auf die Sollzinsen beschränken, fallen bei Revolving Cards zusätzlich Tilgungsleistungen an. Die monatliche Mindesttilgung beläuft sich meistens auf etwa 3 Prozent.
Das Problem an Schulden im Studium besteht vorrangig in der Unmöglichkeit, durch eine Umschuldung der Verbindlichkeiten die Finanzierungskosten und die monatlichen Gesamtbelastungen zu drücken. Klassische Ratenkredite sind für Studenten nicht erhältlich, weil dazu ein regelmäßiges Einkommen aus einer Erwerbstätigkeit erforderlich ist. Weder BaföG noch Mini-Job oder Unterhalt der Eltern zählen als Einkommen.
Für die Banken sind Kredite bis zu einigen tausend Euro an Studenten ein gutes Geschäft: Mit horrenden Sollzinsen lässt sich eine attraktive Rendite erwirtschaften. Studierender aber können durch die Verbindlichkeiten in Bedrängnis geraten.
Wer bereits einen hochverzinslichen Schuldenberg vor sich her schiebt kann unter Umständen mit einem Studienkredit Abhilfe schaffen. Grundsätzlich sind Studienkredite mit monatlicher Auszahlung zwar zur Finanzierung des Lebensunterhalts gedacht. Sie können aber auch zum Ausgleich des Kontos genutzt werden.