Umschulden bevor es zu spät ist

Millionen Haushalte in Deutschland sehen sich mit finanziellen Engpässen in Verbindung mit laufenden Kreditraten und offenen Rechnungen konfrontiert. Dabei muss nicht immer ein Leben über die eigenen Verhältnisse oder eine besondere Lebenssituation Schuld an den Schwierigkeiten sein. Eine Umschuldung kann helfen – wenn sie rechtzeitig in die Wege geleitet wird.

Wer mit einer Umschuldung zu lange wartet, riskiert Schlimmeres. Fast jede Bank prüft im Rahmen des Kreditantrags die Kontoauszüge des Privatkontos der zurückliegenden vier bis acht Wochen. Finden sich auf diesen Kontoauszügen Rücklastschriften mangels Deckung, führt dies nicht selten zu einer Ablehnung des Darlehensantrags.

Bei vielen Kreditanträgen, die über das Internet gestellt werden stellen Banken bereits entsprechende Fragen. Wird die Existenz von Rücklastschriften bejaht, fällt selbst die automatisierte Kreditentscheidung negativ aus – ganz gleich, wie hoch das Einkommen ist oder was der Schufa-Datenbestand aussagt.

Wer absehen kann, dass mit offenen Rechnungen (die häufig im Lastschriftverfahren eingezogen werden) und fälligen Kreditraten Probleme auftreten könnten, sollte deshalb so schnell wie möglich handeln und eine Umschuldung in die Wege leiten. Eine Möglichkeit dazu ist das Ablösen bestehender Kredite durch ein neues Darlehen mit längerer Laufzeit und entsprechend niedrigeren Raten.

Sofern mit nur einem Ratenkredit Probleme bestehen weil die monatliche Belastung zu hoch ist kann auch eine Ratenneuaufteilung in Betracht kommen. Dafür fallen zwar meistens Gebühren an. Die vorzeitige Ablöse durch einen anderen Kredit ist allerdings ebenfalls mit Kosten verbunden.

Die Erfahrung zeigt, dass Haushalte mit (sich anbahnenden) finanziellen Schwierigkeiten selten aktiv reagieren und stattdessen den Kopf in den Sand stecken. Genau das aber kann eine erfolgreiche Umschuldung unmöglich machen. Auf die Rücklastschriften folgen dann im schlimmsten Fall die Kündigung des Kredits und negative Schufaeinträge.