Kreditkarte Zusatzleistungen
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Kreditkarte - Welche Zusatzleistungen sind nützlich und welche blanker Unsinn sind

Zusatzleistungen KreditkarteDie Kreditkarte ist schon lange weitaus mehr als nur ein weltweit akzeptiertes Zahlungsmittel. Sie kann umfangreichen Versicherungsschutz bieten, durch Bonusprogramme erhebliche Vergünstigungen ermöglichen und Eintrittskarte zu exklusiven Events sein. Nicht alle „Additional Services“ aber sind auch nützlich. Einige sind sogar schlichtweg überflüssig.

Banken und Kreditkartengesellschaften versuchen gerne, potenziellen Kunden den Erwerb einer Kreditkarte durch eine ganze Reihe von Zusatzleistungen schmackhaft zu machen. Die drei wesentlichen Arten dieser zusätzlichen Leistungen sind Bonusprogramme, Versicherungen und Serviceleistungen. Wie groß der Leistungsumfang, der über die Funktion als Zahlungsmittel hinausgeht, tatsächlich ist, hängt meistens von der Art der Karte ab: Goldene Kreditkarten bieten mehr als die Standardvariante und Platinum-Cards richten sich an besonders anspruchsvolle Kunden.
Zusatzleistungen KreditkarteDie Zusatzleistungen können als Verkaufsargument verstanden werden – Banken setzen sie jedenfalls als solches ein. Ob sich eine hohe Kartengebühr tatsächlich durch zusätzliche Funktionen rechtfertigen lässt, kann nur im Einzelfall und keinesfalls pauschal gesagt werden. Der Nutzen von Versicherungen, Bonusprogrammen etc. hängt zum einen von deren exaktem Profil, zum anderen vom Nutzungsverhalten des Karteninhabers ab.

Viele Versicherungen sind praktisch nutzlos

Zusatzleistungen KreditkarteEine goldene Kreditkarte ist heute sehr häufig mit einem ganzen Versicherungspaket ausgestattet. Besonderes Augenmerkt legen die Anbieter hier auf Policen, die in Verbindung mit Reisen stehen. Eine Gepäckversicherung gehört dann ebenso dazu wie eine Reiseunfallversicherung, eine Reiserücktrittsversicherung oder eine Auslandsreisekrankenversicherung.
Nützlich ist vor allem eine Reiserücktrittsversicherung, die die Kosten für eine kurzfristige Stornierung ganz oder in weiten Teilen übernimmt, wenn ein bestimmtes Ereignis eintritt, das den Karteninhaber dazu zwingt, seine Reisepläne ad acta zu legen. Eine ernste Erkrankung eines nahen Angehörigen kann hier ebenso den Eintritt des Versicherungsfalles definieren wie eine Erkrankung des Reisenden selbst. Die Reiserücktrittsversicherung lohnt sich nur, wenn die Konditionen fair sind. So sollten am besten die gesamten Stornokosten übernommen werden, wenn die Reise nicht angetreten werden kann. Eine Erstattung von 80 Prozent, wie sie viele Policen vorsehen, mag auf den ersten Blick viel erscheinen. Da aber bei einem sehr kurzfristigen Rücktritt bei vielen Anbietern der gesamte Reisepreis in Rechnung gestellt wird, muss dann ein Fünftel der Kosten für eine Reise bezahlt werden, die nie angetreten wird. Die Police sollte explizit auch dann (anteilig) zahlen, wenn der Urlaub zwar angetreten wird, aber wegen eines versicherten Ereignisses nicht zu Ende geführt werden kann.

Zu viel Standardisierung wertet den Versicherungsschutz ab

Auslandreisekrankenversicherung KreditkarteEine Auslandsreisekrankenversicherung ist grundsätzlich empfehlenswert, wenn die Reise in Staaten führt, die kein Abkommen mit den gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland unterhalten, weil dort dann komplett aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Da Krankenversicherungen in vielen Fällen jedoch eine individuelle Ausgestaltung benötigen und die Policen in Verbindung mit einer Kreditkarte standardisiert sind, kann eine Auslandskrankenversicherung nicht als Verkaufsargument gelten.

Ähnlich verhält es sich mit einer Reiseunfallversicherung: Diese mag das Gewissen beruhigen, bietet jedoch für den tatsächlichen Ernstfall bei fast allen Kreditkarten einen unzureichenden Schutz. Verantwortungsbewusste Verbraucher besitzen eine private Reiseunfallversicherung, die ohnehin weltweit und rund um die Uhr schützt und darüber hinaus einen realistischen Leistungsumfang bietet.

Als weitgehend nutzlos indes haben sich in der Vergangenheit Gepäckversicherungen erwiesen: Die Anforderungen an den Ausschluss der Fahrlässigkeit seitens des Versicherungsnehmers sind in der Regel so hart formuliert, dass es kaum zu einer Auszahlung kommen kann.

Bonusprogramme und Serviceleistungen lohnen sich oft

Zusatzleistungen BonusprogrammeViel nützlicher als die Versicherungspakete von Kreditkarten sind deren Bonusprogramme und Serviceleistungen. Über Bonusprogramme wird derEinsatz der Karte belohnt, indem Punkte, Meilen oder andere virtuelle Einheiten gutgeschrieben werden, die ab einer bestimmten Konzentration gegen Sachprämien getauscht werden können. Auf diese Weise lassen sich Gratis-Flüge ergattern, DVD-Player abstauben und Gutscheine für Onlineshops sammeln. Wichtig ist aber auch hier ein Blick ins Kleingedruckte: Verfallen die gesammelten Punkte schnell nach ihrer Gutschrift wieder, ist es sehr schwer, tatsächlich Prämien zu erhalten. Es finden sich jedoch genügend Karten mit fairen Bonus-Konditionen.

Einen Mehrwert bieten auch viele Serviceleistungen. Dabei muss es sich nicht immer um den – dank geschicktem Marketing der Kartengesellschaften – Concierge-Service handeln, der verschiedenste alltägliche Aufgaben für den Karteninhaber übernimmt. Auch ein mit der Karte verbundener Zugang zu VIP-Lounges an Bahnhöfen und Flughäfen kann das Leben leichter machen.
Wer sich für die Zusatzleistungen einer Kreditkarte interessiert, sollte sich keinesfalls nur von der Aufzählung im Angebot blenden lassen, die angibt, welche Produkte bzw. Komponenten enthalten sind. Ein Blick ins Kleingedruckte der Vertragsbedingungen ist unerlässlich, wenn so viele geldwerte Vorteile wie möglich herausgeholt werden sollen.