Kreditkarte
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Kreditkarte

KreditkarteKreditkarten werden von deutschen Banken angeboten wie Sauerbier. Was die meisten Verbraucher nicht wissen: Hinter Visa und Mastercard verbergen sich ganz unterschiedliche Abrechnungsmodelle. Wer die Unterschiede kennt, kann eine Karte wählen, die optimal zu den eigenen Ansprüchen passt.

Die beiden größten europäischen Kreditkartengesellschaften, Visa und Mastercard, ermöglichen mit ihren Produkten das bargeldlose Zahlen an 28 bzw. 20 Millionen Akzeptanzstellen und vereinen einen signifikanten Teil der innereuropäischen Handelsumsätze auf sich. Der Vertrieb der Kreditkarten jedoch erfolgt nicht über die Kartengesellschaften selbst, sondern ausschließlich über Banken – im Gegensatz zu American Express und Diners Club.
Die Banken sind es, auch die über die jeweilige Art der Kartenabrechnung entscheiden. Grundsätzlich existieren vier verschiedene Arten von Kreditkarten: Die Charge-Card, die Debit-Card, die Revolving-Card und die Prepaid-Card.

Charge- und Revolving-Kreditkarten

KreditkarteDie geläufigste Variante ist die Charge-Card, bei der die Umsätze des Karteninhabers gesammelt und einmal monatlich in Rechnung gestellt werden. Je nach Zeitpunkt einer Transaktion kann so ein zinsfreies Zahlungsziel von bis zu sechs Wochen genutzt werden. Die Rechnung wird per Überweisung bezahlt oder über das Lastschriftverfahren vom Girokonto des Karteninhabers eingezogen. Charge-Cards werden über ein eigenes Konto abgerechnet, das mit jedem Abrechnungsintervall abgeschlossen wird. Der Kartenvertrag kann auch die Möglichkeit einer Kontoführung im Guthaben vorsehen – solche Angebote locken dann meist mit attraktiven Guthabenzinsen. Charge-Cards werden oft in Verbindung mit einem Girokonto beworben, können aber auch separat und ganz ohne Bankwechsel bezogen werden.
Eine Erweiterung von Charge-Cards stellen Revolving Cards dar. Auch hier werden die Umsätze gesammelt und monatlich in Rechnung gestellt. Der Karteninhaber kann dann jedoch wählen, ob er den gesamten Saldo in einer Summe begleichen oder lieber in Raten zahlen will. Für letztere Variante ist in der Regel kein gesonderter Antrag erforderlich.
Auf der Rechnung ist der Gesamtsaldo der Karte aufgeführt und es wird zusätzlich angegeben, wie viel im jeweiligen Abrechnungsmodell mindestens bezahlt werden muss. Je nach Revolving-Card sind dies zwischen 2 und 10 Prozent des offenen Saldos. Wird die Rechnung sofort in einer Summe bezahlt, fallen keine Sollzinsen an. Bei Inanspruchnahme der Ratenzahlung stellt die Bank meistens recht hohe Zinsen in Rechnung.

Debit- und Prepaid-Kreditkarten

Bei Debitkarten wird dem Karteninhaber kein Zahlungsaufschub eingeräumt: Die verfügten Umsätze werden ohne Zeitverzögerung dem Girokonto belastet. Die meisten Kreditkarten, die in Verbindung mit einem Girokonto ausgestellt werden, sind solche Debit-Cards. Die Umsätze werden dann ebenso schnell belastet wie bei Verfügungen mit der einfachen EC/Maestro-Card.

Der Karteninhaber kann somit nicht über ein zinsfreies Zahlungsziel verfügen und erhält auch keine Möglichkeit zur Ratenzahlung. Zudem ist das Verfügungslimit nicht nur durch das Limit der Kreditkarte begrenzt, sondern zudem auch durch das Guthaben bzw. den noch nicht ausgeschöpften Kontokorrentkredit des Girokontos.

Debit-Cards werden besonders im außereuropäischen Ausland nicht immer akzeptiert, weil während des Bezahlvorgangs das Guthaben auf dem Konto geprüft wird, was nicht bei allen Akzeptanzpartnern möglich ist.

Ähnlich wie Debit-Cards funktionieren Prepaid-Kreditkarten: Sie können nur dann eingesetzt werden, wenn sich auf dem Kartenkonto ein ausreichendes Guthaben befindet. Ist dies nicht der Fall bzw. kann das Guthaben an der Zahlstelle nicht in Echtzeit geprüft werden, wird die Transaktion von der Kartengesellschaft abgelehnt.
Prepaid-Kreditkarten werden allerdings immer explizit als solche ausgewiesen, so dass der versehentliche Erwerb ohne Kenntnis der besonderen Eigenschaft praktisch unmöglich ist.