Charge- und Revolving-Card
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Charge- und Revolving-Card

In jüngster Vergangenheit finden sich immer häufiger Kreditkarten, die einen Kompromiss zwischen einer gewöhnlichen Charge Card und einer Karte mit Teilzahlungsfunktion darstellen. Das Prinzip dieser Karten: Bis zu einem bestimmten Monatsumsatz sind die Verfügungen in einer Summe fällig. Wird eine vom Karteninhaber definierte Schwelle überschritten, erfolgt die Rückzahlung automatisch in Raten.

Charge und Revolving CardKreditkarten mit optionaler Teilzahlungsfunktion, häufig auch als Revolving Cards bezeichnet, werden immer beliebter. Banken stellen ihren Kunden die Karten meist ohne Jahresgebühr aus und werben mit dem Höchstmaß an Flexibilität, die der Ratenkredit im Brieftaschenformat seinem Besitzer bietet. Die Rückzahlungsmodi sehen in den meisten Fällen vor, dass ein bestimmter Prozentsatz des offenen Saldos monatlich getilgt werden muss –je nach Bank zwischen drei und zehn Prozent. Damit heben sich diese Karten von den klassischen Charge-Cards, bei denen die Umsätze gesammelt und einmal monatlich in Rechnung gestellt werden, ab.

Kompromiss zwischen Charge- und Revolving-Card

Charge und Revolving CardNeuerdings findet sich auch immer häufiger ein Kompromiss zwischen der Charge Card und der Kreditkarte mit Teilzahlungsfunktion. Dieser sieht vor, dass Umsätze unterhalb eines bestimmten Levels in einer Summe zu zahlen sind. Wie hoch dieser Umsatzlevel ist, kann dabei in den meisten Fällen vom Karteninhaber selbst bestimmt werden. Dieser kann dann etwa verfügen, dass Umsätze unter 500 Euro immer komplett und bei Fälligkeit der Monatsrechnung bezahlt werden.
Erst wenn der kritische Umsatzlevel überschritten wird, greift die Teilzahlung. Dann wird der komplette verfügte Betrag, also nicht nur die Beträge oberhalb der Kreditgrenze in Raten bezahlt. Der Kartensaldo wird dabei automatisch in einen Ratenkredit umgewandelt, der dann monatlich bedient wird. Der Zinssatz des Kredites steht in der Regel für die gesamte Laufzeit fest, auch wenn sich wegen des recht hohen Spezifikationsgrades der Produkte noch kein vollständig homogenes Bild abzeichnet.

Revolving Card lightDie in einen Ratenkredit umgewandelten Verfügungen bleiben im Kartenlimit berücksichtigt, wie es auch bei klassischen Revolving Cards der Fall ist. Nach Nutzung reduziert sich somit logischerweise auch der noch zur Verfügung stehende Rahmen. Durch die Rückzahlung in Gestalt eines Ratenkredites mit langer Laufzeit können aber die monatlichen Belastungen verringert werden.
Eines der bekanntesten Angebote solcher Karten ist die Easy-Credit-Card, die der gleichnamigen Konsumkredit-Marke des genossenschaftlichen Bankensektors angegliedert ist. An dem Produkt lässt sich die Funktionsweise der neuartigen Karten gut erklären.

Auch Cash-Kredite sind möglich

KreditkarteDie Karte sieht ein individuelles Limit zwischen 1.000 und 15.000 Euro vor. Der Kreditrahmen ist mit einer Laufzeit von drei Jahren ausgestattet: Nach Ablauf dieses Zeitraumes wird das Limit abhängig von der dann zu verzeichnenden Bonität neu festgesetzt. Wird ein Saldo in einen Kredit umgewandelt, hat dieser ab dem Tag der Umwandlung eine Laufzeit von 60 Monaten. Einmal bewilligte Darlehen werden auch dann nicht gekündigt, wenn bei Fälligkeit des Kreditlimits bei diesem eine Änderung durchgeführt wird.

KreditkarteDer Karteninhaber kann selbst festlegen, ab welchem Saldo eine Umwandlung in einen Ratenkredit erfolgt. Diese Entscheidung will gut überlegt sein – schließlich ist damit eine langfristige Verpflichtung verbunden. Die Kreditfunktion kann nicht nur beim Einkaufen genutzt werden. Vielmehr lässt sich durch einen Anruf auch eine Auszahlung aufs Girokonto der Hausbank veranlassen. Liegt der Auszahlungsbetrag über der Kreditwandlungsschwelle, ist ein wirksamer Ratenkreditvertrag zustande gekommen. Easy-Credit bietet wie eigentlich alle Anbieter – die Möglichkeit, Sondertilgungen zu leisten. Für diese wird aber eine Vorfälligkeitsentschädigung erhoben.

Mehr Zusatzleistungen als bei Revolving Cards

Der in Deutschland noch recht junge Markt zeigt schon jetzt erste Trends. So werden mehr Zusatzleistungen geboten als bei gewöhnlichen Revolving Cards. Insbesondere Bonusprogramme, bei denen durch den Karteneinsatz geldwerte Ansprüche erworben und dann gegen Sachprämien oder andere Vergünstigungen eingetauscht werden können, sind beliebt.
Der Vorteil einer nicht pauschal, sondern erst ab einem eigens definierten Kartenumsatz einsetzenden Ratenzahlung liegt in der durch den Mechanismus automatisch erfolgten Trennung von kleinen und großen Umsätzen. Alltägliche Verfügungen, wie etwa das Tanken an der Tankstelle oder die Rechnung im Restaurant, werden wie bei Charge-Cards üblich in einer Summe gezahlt. Dadurch fällt die Versuchung, auch alltägliche Ausgaben auf Raten zu finanzieren, weg.
Größerer Bedarf lässt sich sehr einfach durch eine Finanzierung abdecken, weil sie im Kartenvertrag bereits vorgesehen ist. Das Modell vereint somit eine große Ausgabenflexibilität mit einem disziplinierenden Moment. Es könnte sich deshalb sehr schnell durchsetzen und erscheint sogar geeignet, gewöhnliche Revolving Cards zu verdrängen.