Neue Möglichkeiten im Zahlungsverkehr
Der Markt für Prepaid Kreditkarten ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. Visa und MasterCard auf Guthabenbasis zeichnen sich nicht nur durch den weitgehenden Verzicht auf die sonst übliche Bonitätsprüfung aus. Sie bieten auch neue Möglichkeiten im Zahlungsverkehr durch die Vernetzung unterschiedlicher Payment-Systeme.
Die Prepaid-Kreditkarten der ersten Generation unterschieden sich von anderen Karten allein durch den Umstand, dass Karteninhabern kein Kreditlimit eingeräumt wurde. Aufladungen der Karte waren nur durch Überweisungen von einem Referenzkonto möglich. Das ist heute anders. Die Anbieter ermöglichen zahlreiche Einzahlungswege. Oft ist nicht einmal ein Bankkonto erforderlich.
Einzahlungen mit Paysafe-Card und Giropay
Ein sehr innovativer Anbieter im Hinblick auf die Aufladungsmöglichkeiten ist Yunacard. Die Prepaid MasterCard kann mittels Paysafe-Card und CashTicket aufgeladen werden. Dabei handelt es sich um bekannte Zahlungsmethoden, die im Internet schon lange zum Einsatz kommen.
Das Prinzip: Gegen Bares wird ein Code erworben, der in die Online-Eingabemaske eingegeben wird. Das auf dem Zahlencode gespeicherte Guthaben wird dem Kartenkonto dann in Echtzeit gutgeschrieben und kann sofort verfügt werden.
Paysafe-Cards und Cash-Tickets sind unter anderem an Tankstellen und Kiosken erhältlich. Karteninhaber können ihr Kartenkonto deshalb praktisch mit Bargeld aufladen – ohne selbst ein Bankkonto besitzen bzw. einschalten zu müssen.
Auch Giropay-Aufladungen sind bei der Yunacard und immer mehr anderen Prepaid-Kreditkarten möglich. Giropay ist ein Echtzeit-Banktransfer-Verfahren, bei dem eine Überweisung vom Bankkonto dem Empfänger sofort bestätigt wird. Die Gutschrift erfolgt sofort und die sonst übliche Zeitspanne zwischen Abgabe des Überweisungsauftrags und Gutschrift auf dem Empfänger-Konto entfällt.
Gebühren bei der Einzahlung oft hoch
Eine weitere Innovation betrifft Geldtransfers von einer Karte zu einer anderen desselben Anbieters. Diese sind in Echtzeit möglich und bieten deshalb viel Flexibilität. Es ist möglich, einer Person binnen kürzester Zeit Geld zur Verfügung zu stellen, das umgehend am Geldautomaten verfügt werden kann.
Die Anbieter lassen sich ihren Einfallsreichtum allerdings belohnen: Die Gebühren für die unkonventionellen Einzahlungswege sind hoch. Bei der Yunacard erwat werden für Einzahlungen mit der Paysafe-Card 5 Prozent des aufgeladenen Betrages, mindestens 1 Euro, fällig. Cash-Ticket-Einzahlungen sind kostenfrei. 3 Prozent werden bei Einzahlungen über Giropay erhoben. Dazun kommen die bei Prepaid-Kreditkarten üblichen hohen Jahresgebühren und die Kosten für Barverfügungen am Geldautomaten.
Es ist damit zu rechnen, dass sich der Trend zur Vernetzung verschiedener Einzahlungsmethoden in den kommenden Jahren fortsetzt. Dann werden früher oder später auch die Gebühren deutlich sinken.
